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Autor: Tyler Vander Ploeg, RCDD Solutions Marketing Manager bei Viavi Solutions

Die in den letzten Jahren stark gewachsene Akzeptanz von MPO (Multifiber Push-On) verändert die Spielregeln für Netzwerkarchitekturen auf der ganzen Welt. In einem früheren Blogbeitrag (5 Things to Know Before Working with Multi-Fiber MPO Connectors) haben wir bereits einige Trends und Wachstumsprognosen bezüglich der MPO-Konnektivität vorgestellt. Sie wurden von VIAVI in einer Umfrage ermittelt, für die Hunderte von Personen befragt wurden, die entweder Netzwerke mit MPO-Verbindungen planen oder installiert haben. Ein Ergebnis: Es wird erwartet, dass der Einsatz von Mehrfaserkabeln und MPO-Steckverbindern in den nächsten drei Jahren um mehr als 20 Prozent zunimmt. Daher ist es kein Wunder, dass das Testen von MPO zu einem beliebten Thema im Zusammenhang mit Glasfasernetzwerken aller Art geworden ist. Und dies bei Mobilfunkanbietern, Netzwerk-Serviceprovidern, Multi-Service-Betreibern, Enterprise Rechenzentren oder in der Luft- und Raumfahrtindustrie gleichermaßen.

In dem oben genannten Blogbeitrag ging es um Instrumente, die Technikern dabei helfen, sich auf die Arbeit mit MPO vorzubereiten. Dieser Blogbeitrag zeigt einige der Herausforderungen beim Test von MPO aus Sicht erfahrener Techniker. Selbstverständlich schildert er aber auch, wie diese bewältigt werden können. Dies scheint uns notwendig, da wir bei VIAVI ständig von Dienstleistern und Unternehmen hören, die mit MPO-Tests überfordert sind. Auf der einen Seite erkennen sie, dass die Verwendung von MPO-Verbindungen Design- und Bereitstellungsvorteile gegenüber typischen Single- oder Duplex-Glasfaserverbindungen hat. Andererseits sind sie aber frustriert und überfordert, wenn Multi-Glasfaserverbindungen zu testen sind. Daher gehen wir hier auf die drei wichtigsten Herausforderungen ein, mit denen man beim Test von MPO-Konnektivität konfrontiert wird.

Die benötigte Zeit für den Test aller Fasern

Ein typischer MPO-Steckverbinder nutzt 8, 12 oder sogar 24 Fasern. Entsprechend müssen nun viel mehr Fasern in einem einzigen Steckverbinder getestet werden als in der Vergangenheit. Und wenn beim Test ein herkömmliches Single-Fiber-Testgerät verwendet wird, muss zusätzlich ein Break-Out/Fan-Out-Kabel hinzugefügt werden. Damit wird dann jede Faser des MPO-Steckers an einem Ende mit einem einzelnen Single-Fiber-Steckverbinder am anderen Ende herausgeführt.

Anschließend werden die Fasern eine nach der anderen einzeln getestet. Denn mit einem Single-Fiber-Testgerät können sie nicht gleichzeitig getestet werden. Eine Ausnahme ist der Einsatz mehrerer Testgeräte, was aber umständlich und teuer ist. Werden Break-Out-Kabel hinzugefügt, führt dies zudem zu Mehrarbeit im Testprozess. Beispiele sind die Inspektion, Reinigung und Neuinspektion von Stirnflächen, zusätzliche Referenzierungen oder der Transport zusätzlicher Geräte. Für jedes Unternehmen und jeden Dienstleister, der ein erfolgreiches Unternehmen führt, ist Zeit Geld. Und daher muss er an dieser Stelle nun feststellen, dass seine Single-Fiber-Testwerkzeuge ihn einfach zu viel kosten.

Das Problem sauberer MPO-Endflächen

VIAVI informiert die Industrie seit Jahren aktiv über die Bedeutung sauberer Glasfaserverbindungen. Und unsere Botschaft „Inspect Before You Connect“ wurde von Herstellern, Installateuren und Netzbetreibern auf der ganzen Welt angenommen. Techniker, die mit MPO-Verbindungen arbeiten, stellen nun aber fest, dass Multifaser-Steckverbinder viel schwieriger sauber zu halten sind als typische Einfasersteckverbinder wie LC oder SC. Die Episode 2 (Dealing with Contamination on MPO Connectors) unserer Video-Serie „Essentials of Multi-Fiber MPO Testing“ beschäftigt sich mit den Gründen, warum MPO-Steckverbinder so leicht kontaminiert werden können (z.B. mehr Fasern auf der Stirnseite, eine größere Oberfläche, erhöhte Exposition gegenüber der Buchse, etc.). Gezeigt wird dort aber auch, wie Techniker proaktive Inspektionspraktiken mit speziell entwickelten Inspektionswerkzeugen, ein Beispiel ist unser FiberChek Sidewinder, umsetzen können. Denn damit lassen sich alle Fasern in einem Multi-Faser-Steckverbinder leicht und schnell scannen und in ihrem Zustand bewerten.

Fan-Out-Kabel zur Prüfung der Fasern erhöhen die Komplexität

Wie bereits erwähnt: Wenn ein Techniker ein herkömmliches Einzelfaser-Testgerät verwendet, muss er zusätzliche Break-Out/Fan-Out-Kabel an die MPO-Anschlüsse am Ende einer Verbindung anschließen. Neben dem damit verbundenen Zeitaufwand wird jeder Techniker feststellen, dass der Prozess dadurch noch komplexer wird. So verknäulen sich Fan-Out-Kabel während des Testprozesses beispielsweise häufig zu einem verworrenen Durcheinander. Für Techniker wird es dann schwer, zu bestimmen, welcher Break-Out-Litze welcher Faser entspricht. Oft werden dann Beschriftungen in einem zusätzlichen Arbeitsschritt hinzugefügt, die genau diese Verwirrungen vermeiden sollen. Neben der Kennzeichnung und der Identifikation erfordert die Aufrechterhaltung der Leistungsqualität im Laufe der Zeit zudem eine sorgfältige Pflege. Zu dieser gehört auch die Inspektion und Reinigung der Endflächen. Die Kabel erfordern dabei eine Behandlung ähnlich der von Referenzkabeln, verfügen aber gleichzeitig über mehr Stirnfläche. Geht eine Staubkappe verloren, kann ein dann freiliegendes Ende beschädigt werden, wodurch das gesamte Kabel unbrauchbar wird.

Keine Frage, Multi-Fiber-MPO-Steckverbinder stehen vor einer großen Zukunft. Aber wenn sich die Glasfasernetzdesigns ändern, um 25G, 40G, 100G und mehr zu unterstützen, müssen sich auch die Testlösungen ändern. Es gibt zwar Möglichkeiten, ältere Single-Fiber-Werkzeuge für MPO-Tests zu nutzen, aber sie sind einfach zu langsam, zu umständlich und zu komplex, um alle Testanforderungen zu erfüllen und gleichzeitig die Installations- und Servicekosten zu senken. An neuartigen Testlösungen führt letztlich also kein Weg vorbei.

Weitere Informationen zum Testen von parallelen Optiken finden Sie in unserem White Paper: Testing Parallel Optics oder besuchen Sie uns online unter www.viavisolutions.com/mpo.

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